Tafel 16 | Bonner Republik: Berufsverbote 1967–1986

Folge des „Radikalenerlasses“: Etwa 3,5 Millionen Personen wurden politisch überprüft. Die Geheimdienste meldeten den Einstellungsbehörden zwischen 25.000 und 35.000 „verdächtige“ Bewerberinnen und Bewerber. Mehr als 10.000 Berufsverbotsverfahren wurden eingeleitet, etwa 2250 Bewerberinnen und Bewerber nicht eingestellt und 256  Beamtinnen und Beamte entlassen. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher liegen. Nur die Öffnung der Archive von Geheimdiensten und Behörden könnte hier mehr Klarheit bringen.

Betroffene – eine unvollständige Liste

Die Liste enthält Namen, die wir geschwärzt haben. Sichtbar sind jedoch die Zugehörigkeit zu den Organisationen und Parteien.

Linke Organisationen

  • DFU: Deutsche Friedensunion
  • DKP: Deutsche Kommunistische Partei
  • GIM: Gruppe Internationaler Marxisten
  • GUV: Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe
  • KB: Kommunistischer Bund
  • KBW: Kommunistischer Bund Westdeutschland
  • KPD: Kommunistische Partei Deutschlands
  • KPD/ML: Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten
  • KHG: Kommunistische Hochschulgruppe
  • KSV: Kommunistischer Studentenverband
  • MSB: Marxistischer Studentenbund Spartakus
  • SDAJ: Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend
  • SDS: Sozialistischer Deutscher Studentenbund
  • SHB: Sozialistischer Hochschulbund
  • VVN: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes