Tafel 11 | Bonner Republik: Verlauf eines Berufsverbotsverfahrens

„Eine unerträgliche Gesinnungsschnüffelei“

„Wenn ich es recht verstehe, sollen junge Leute ausgeschlossen bleiben, weil sie ihre Weltanschauung nie mehr ändern und voraussichtlich ihre Pflicht dem Rechtsstaat gegenüber verletzten werden. Wohingegen es sich die Bundesrepublik leisten konnte, Männern wichtige staatliche Positionen anzuvertrauen, die als Verteidiger des Rechtsstaats völlig versagt haben. Wenn man die polizeitrechtlich Gestapo gerechtfertigt hatte, durfte man in der Freiheitlichen Grundordnung Rektor und Kultusminister werden. Die Kriterien, die nun verbieten sollen, Zollbeamter oder Dorfschullehrer zu werden, scheinen mir wahrlich strenger zu sein (…).“

Auzug aus dem Beitrag des WDR-Radio, Redaktion "ZeitZeichen" vom 19. Mai 2016, Redaktion Michael Rüger.

Dieser Beitrag erinnert an ZeitZeichen vom 19.05.1976 - Neue Richtlinien zum Radikalenerlass, von Wolfram Stahl. www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/radikalenerlass-richtlinien-100.html

gef. am 10. Oktober 2016

GEW-Veranstaltung in Göttingen am 17. März 2012 | 40 Jahre Radikalenerlass

"Gesinnungsschnüffelei und Hexenjagd", Lesung mit Rosa Jansen und Katharina Schenk